Die Zucht des Chinchilla

Chinchillas, die für die Nachzucht bestimmt sind, müssen mindesten 8-10 Monate alt sein. Chinchillas, die unruhig sind und beißen, sollte man möglichst nicht zu Zucht verwenden, da diese Charaktereigenschaften mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Jungen vererbt werden. Selbstverständlich müssen die zukünftigen Eltern gesund sein und gut im Futter stehen, da eine Nachzucht viel Kraft, besonders von der Mutter fordert.

Paarung

Das Weibchen des Chinchillas ist alle 28-30 Tage paarungsbereit. Dieser Zustand hält 3-4 Tage an. Falls das Weibchen in dieser Zeit mit einem Bock zusammen ist, wird es sehr wahrscheinlich zu einer Paarung kommen. Während dieser Zeit, auch Hitze genannt, finden täglich Rauferein statt. Oft findet man sogar Haarbüschel, die sich die Tiere gegenseitig rausgerissen haben.

Wenn der Deckakt erfolgreich war findet man mit viel Glück einen Deckpfropfen. Diesen Deckpfropfen fressen die Chinchillas meistens auf, so dass man nur durch Zufall mitbekommt, wenn die Paarung erfolgt ist.

Schwangerschaft

Die Tragzeit des Chinchillas schwankt zwischen 109 und 114 Tagen, der Durchschnitt liegt bei 111 Tagen. Bei mehreren Jungen, Chinchillas können bis zu 4 Junge gebären, ist der niedrigere Wert anzunehmen, bei Einzelgeburten der höhere. Ab der 6. Schwangerschaftswoche kann man eine Gewichtszunahme feststellen. Jetzt verändern sich auch die Zitzen, sie werden röter und größer.

 

Während der Schwangerschaft hat das Weibchen einen erhöhten Vitamin- und Mineralbedarf. Deshalb ist jetzt besonders abwechslungsreich zu füttern. Während der Schwangerschaft des Chinchillas ist jeglicher Stress für das Tier zu vermeiden. Das Weibchen sollte möglichst nicht mehr hochgehoben werden, ist es doch notwendig, dann muss dabei sehr behutsam vorgegangen werden.

Es darf nie am Bauch hochgenommen werden, sondern man schiebt die Hand unter die Füße und hält es vorsichtig am Schwanz fest, damit es nicht runterhüpft. Ein trächtiges Weibchen schläft während der Schwangerschaft fast nur auf der Seite. Stress muss jetzt unbedingt vermieden werden, es könnte sonst zu Fehl- oder Frühgeburten kommen.

Geburt

Die Geburt findet meistens am frühen Morgen statt. Das Weibchen sitzt dazu auf den Hinterbeinen. Während der Wehen stößt das Weibchen leichte Schmerzlaute aus.

chinchilla junge
Chinchilla mit Jungen
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Ist das Junge zu sehen, dann zieht die Mutter vorsichtig mit den Zähnen an ihm, um ihm zu helfen. Das kann bei noch unerfahrenen Müttern durchaus zu Verletzungen des Jungen kommen. Ist das Junge endlich geboren, prüft die Mutter durch einen leichten Nackenbiss, ob das Junge lebensfähig ist. Dieser Nackenbiss soll auch die Lebensgeister des Babys erwecken. Nun leckt sie das Junge noch trocken. Die Nachgeburt wird wie bei allen Nagetieren von der Mutter gefressen. Manchmal kann es vorkommen, dass die Jungen zu schnell hintereinander kommen, so dass die Mutter keine Zeit hat, sich um die Erstgeborenen zu kümmern. Dann sollte man einschreiten und die Erstgeborenen etwas massieren und wärmen. Da die frisch geborenen Jungen ja noch nass sind, kann es sehr schnell passieren, dass sie unterkühlen und sterben. Sind alle Jungen geboren und trocken, bekommen sie ihre erste Milchmahlzeit. Bereits wenige Stunden nach der Geburt ist das Weibchen schon wieder paarungswillig, daher sollte man spätestens kurz vor der Geburt das Männchen entfernen.

Aufzucht

Die Jungen werden zwar bis zu 6 Wochen gesäugt, nehmen aber schon nach ein paar Tagen feste Nahrung auf. Mit 4 Monaten sind Chinchilla-Weibchen geschlechtsreif und mit 10 Monaten ausgewachsen. Die Männchen sind schon mit 3 Monaten geschlechtsreif und müssen dann von der Mutter und den Schwestern getrennt werden, damit sie diese nicht begatten. 3 Monate ist auch das richtige Alter für die Abgabe der Jungen an Bekannte oder Zoohandlungen.