Das Futter der Zwergkaninchen
Das Hauptfutter für Zwergkaninchen ist Heu und nicht wie viele vielleicht glauben, Trockenfutter. Die Verdauung funktioniert bei den Zwergkaninchen etwas anders als beim Menschen. Der Mensch isst und kann dann mehrere Stunden ohne Essen auskommen. Die Zwergkaninchen müssen in viel kürzeren Abständen fressen. Es kommt hinten nur etwas raus, wenn vorn etwas rein gesteckt wird. Darum muss Heu für die Zwergkaninchen immer zur Verfügung stehen. Dabei ist Heu aber nicht gleich Heu. Ein gutes Heu erkennt man am Geruch. Es sollte würzig riechen und trocken sein. Auf keinen Fall darf Heu für die Zwergkaninchen schimmeln oder muffig riechen. Wer die Möglichkeit hat, Heu im Sommer selbst zu trocknen und zu lagern, weiß, was er hat. Heu sollte nicht direkt neben einer viel befahrenen Strasse gemacht werden. Auch die zweite Heumahd im Jahr, das so genannte Grummet ist sehr geeignet für die Fütterung der Zwergkaninchen. Grummet ist feiner und kürzer als das Heu der ersten Mahd und wird manchmal noch lieber gefressen als Heu. Aber auch im Fachhandel bekommt man oft hochwertiges Heu, das noch mit verschiedenen Kräuterzusätzen versehen ist. Man kann aber auch seinem selbst gemachten Heu verschiedene Kräuter, wie Löwenzahn oder Pfefferminze darunter mischen. Das Heu wird in einer Raufe gegeben, damit die Tiere nicht darauf rumtrampeln.
Mein Zwergkaninchengehege (zum Vergrößern aufs Bild klicken) |
Ein weiteres wichtiges Futter für Zwergkaninchen ist Grünfutter. Hier ist besonders Gras wichtig. Aber Achtung: Wenn man Zwergkaninchen erhält, die vorher noch nie Gras bekommen haben, muss man sie ganz langsam daran gewöhnen, ansonsten kann es zu Durchfall kommen. Weiter sollte das Gras frisch sein und nicht schon halb angetrocknet. Trocken sollte das Gras auch möglichst sein, besonders in der Eingewöhnung. Wenn sie einmal richtig an Gras gewöhnt sind, kann es auch mal nass sein. Meine Zwergkaninchen hatten damit noch nie Probleme. In der freien Natur macht auch niemand das Gras für die Wildkaninchen trocken. Ganz gierig sind Zwergkaninchen auf Löwenzahnblätter. Gras wird ebenfalls in einer Raufe gegeben. Wie beim Heu sollte man auch Gras nicht direkt neben einer viel befahrenen Strasse sammeln. Durch die Abgase der Autos sind da überdurchschnittlich viele Schadstoffe drin. Klee und Kohl sollte man den Zwergkaninchen entweder gar nicht oder nur in ganz geringen Mengen füttern. Hier besteht Blähungsgefahr. Ab und zu kann man seinen Zwergkaninchen auch mal etwas Petersilie füttern.
Die Nagezähne der Zwergkaninchen wachsen ihr Leben lang. Deshalb muss man ihnen etwas geben, wo sie dran knabbern können. Dazu eigenen sich Äste und Zweige von Haselnusssträuchern, Ahorn und Weide. Zwergkaninchen verputzen die Blätter samt dem Holz.
Zwischendurch kann man seine Zwergkaninchen auch mal mit etwas Petersilie verwöhnen.
Trockenfutter sollte so wenig gegeben werden wie möglich. Wenn man viel Trockenfutter füttert, dann fressen die Zwergkaninchen automatisch weniger Heu. Heu ist aber sehr wichtig. Durch das Mümmeln des Heus reiben sich die Zähne laufend etwas ab. Durch die Heufütterung kommt es dadurch zu weniger Zahnfehlstellungen. Trotzdem kann man ab und zu etwas Trockenfutter füttern, aber nur in geringen Mengen (nicht mehr als 5 %).
Mit verschiednen Knabbereien kann man die Zwergkaninchen ebenfalls verwöhnen. Dazu gehört hartes Brot. Das Brot sollte wirklich hart sein und nicht schimmeln. Brot sollte aber nicht öfter als 2-mal pro Woche gegeben werden. Getrocknete Maiskolben werden auch gern abgeknabbert, sie sind aber ein Dickmacher, darum nur sehr wenig füttern. Möhre oder Apfelstückchen werden ebenfalls von den Zwergkaninchen sehr gern angenommen. Knabberstangen und andere sogenannte Leckerlies sollte man nur sehr wenig geben oder ganz vermeiden. Das sind Dickmacher und damit nicht gerade gesund.
Frisches Wasser gehört natürlich auch zu einer gesunden Ernährung. Viele nehmen Nippeltränken. Um da aber ranzukommen, müssen sich die Zwergkaninchen aber ihren Kopf unnatürlich verdrehen. Besser ist hier ein Wassernapf, der aber täglich sauber gemacht und mit frischem Wasser befüllt werden muss, da sich darin gern Heu und anders sammelt. Man kann den Wassernapf auch etwas erhöht aufstellen, so dass er weitgehend sauber bleibt. Gerade im Winter, wenn nur wenig Grünfutter gefüttert werden kann, ist Wasser sehr wichtig.